Pädagogik

Offener Unterricht draußen in der Natur mit den Schwerpunkten

 Inklusion, Achtsamkeit, Gesundheit, Nachhaltigkeit, Resonanzpädagogik und tiergestützte Pädagogik

An der Draußenschule Rosengarten möchten wir das Lernen im Offenen Unterreicht so frei wie möglich gestalten. Verschiedene Rahmenbedingungen sorgen dennoch für die Umsetzung der Bildungsplanziele und der Gleichwertigkeit zu den öffentlichen Schulen.

Offener Unterricht

Wie kann ein Schulalltag in der Natur aussehen?
 
Ein Offener Unterricht soll das Lernen in der Draußenschule ermöglichen, altersgemischt und inklusiv. Die Lernbegleitenden gestalten eine vorbereitete Umgebung, bieten verschiedene Angebote, Kurse, Projekte und Exkursionen an und begleiten die Kinder während der Freien Arbeit und als Mentor. Klare Dokumentationsformen und Strukturen geben dem Offenen Unterricht einen Rahmen und sorgen für die Gewährleistung der Gleichwertigkeit und für die Erreichung der Bildungsplanziele.
 
Innerhalb des pädagogischen Rahmens bestimmen die Kinder selbst darüber, mit welchem Material und zu welchen Themen, zu welcher Zeit, wie lange und in welcher Form (allein oder mit Partnern) sie arbeiten wollen. Sie folgen ihrer intrinsischen Motivation. Die Lernbegleitenden haben hier eine zurückhaltende aber dennoch sehr aktive Funktion. Auf ganz persönlicher Ebene sind die Lernbegleiter*innen verantwortlich dafür, eine Atmosphäre der Rücksicht, Freude und Konzentration zu schaffen.

Vorbereitete Umgebung

Die „vorbereitete Umgebung“ bildet den Ausgangspunkt unseres Lernens in der Natur. Nach Maria Montessori wird die unmittelbare Naturerfahrung ergänzt, strukturiert und abstrahiert durch die Montessori-Materialien.

Die von Maria Montessori geforderten Freiräume (zeitlich, sozial, räumlich, inhaltlich) können so auch in der freien Natur mit Hilfe einer Basis (räumliche Einrichtung) umgesetzt werden. Das Material wird im Schulgebäude in Rosengarten übersichtlich nach Themen sortiert gelagert und kann flexibel in die grünen Klassenzimmer mitgenommen werden oder auch direkt in Hütten, Bauwagen oder Jurten zugänglich sein.

Die Lernbegleiter richten die vorbereitete Umgebung an den verschiedenen Lernorten ein und sorgen für die regelmäßige Anpassung dieser an die Entwicklungsstufen und Lernbedürfnisse der Kinder.

Umsetzung des Bildungsplans

Verschiedene Rahmenbedingungen sorgen für die Umsetzung des Bildungsplans:
  • vorbereitete Umgebung
  • Angebote, Kurse, Projekte, Exkursionen
  • regelmäßiger Austausch mit den Mentor*innen
  • Dokumentationsformen, Kompetenzraster, Diagnosetests
  • Elterngespräche, ggf. Förderunterricht

Im Offenen Unterricht lernen die Kinder entsprechend ihrer intrinsischen Motivation. Falls nötig (z.B. wenn wichtige Lerninhalte nicht von selbst angegangen werden), gehen die Lernbegleitenden mit den Kindern ins Gespräch und suchen nach passenden Rahmenbedingungen, Materialien für eine niedrigschwellige Auseinandersetzung mit entsprechenden Themen. Sie empfehlen den Kindern auch wenn nötig die Teilnahme an bestimmten Kursen und Angeboten.

Inklusion

Der Offene Unterricht bietet hervorragenden Voraussetzungen für Inklusion. Durch die Altersmischung erleben die Kinder, dass Unterschiede im Lernstand und Lerntempo ganz normal sind. Das gemeinsame Draußensein in der Natur schafft positive Erlebnisse in der Gruppe und ein sich gegenseitiges Unterstützen.

Das Lernen in kleinen Gruppen entsprechend des Lernstands ermöglicht je nach Fachgebiet eine unterschiedliche Zusammensetzung der Kinder. Das eingenmotivierte Lernen und die individuelle Begleitung durch die Lernbegleitenden bieten ideale Grundvoraussetzungen für Inklusion. Die bestehenden Strukturen werden nach Bedarf durch zusätzliche Fachkräfte ergänzt (Sonderpädagog*innen, Unterrichtsbegleiter).

Achtsamkeit & GEsundheit

Wo können Gesundheit und Achtsamkeit besser gelernt, gelebt und erfahren werden als in der Natur und im Rahmen des Offenen Unterrichts?

Zahlreiche Forschungen haben gezeigt, wie positiv das Draußensein in der Natur sich auf die physische und psychische Gesundheit auswirkt. Auch für die Praxis der Achtsamkeit gibt es kaum einen geeigneteren Ort.

Der Offene Unterricht ermöglicht es den Schulkindern individuell nach ihren Bedürfnissen zu handeln. Die Kinder können ihren Bewegungsdrang frei ausleben. Sitzen, Stehen, Laufen, Rennen, Liegen. Die Kinder können frei zwischen den verschiedenen Positionen wechseln und beugen somit gesundheitliche Probleme aufgrund einseitiger Körperhaltungen vor.

Verschiedene Angebote, Kurse, Projekte und Exkursionen zum Thema Achtsamkeit und Gesundheit helfen den Kindern Stück für Stück ein gutes Gespür für sich selbst und ihre Bedürfnisse zu bekommen.

Nachhaltigkeit

Der Nationale Aktionsplan „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ fordert das Schulleben ganzheitlich und systemisch am Denken und Handeln im Sinne der nachhaltigen Entwicklung auszurichten. Das möchten wir an unserer Draußenschule wortwörtlich umsetzen.

Wo kann Nachhaltigkeit besser vermittelt werden, als in der Natur selbst? Das Lernen, Leben und Sein in und mit der Natur ist für uns ganz klar die beste Grundlage, um den Kindern Nachhaltigkeit nahe zu bringen. Doch auch Gesundheit, Achtsamkeit, Inklusion, Mitbestimmung und Kooperation sind wichtige Bestandteile für eine durch und durch nachhaltige Schule.

Nachhaltigkeit fließt in alle Ebenen der Draußenschule ein und wird so für die Kinder und Lernbegleiter ein selbstverständlicher Teil des Lebens.

Resonanzpädagogik

Wir sehen die Resonanzpädagogik als ideale Möglichkeit, um Lernen in der Natur zu ermöglichen. In altersgemischten Gruppen lernen die Kinder der Naturschule intrinsisch motiviert und selbstwirksam, fächerübergreifend und ohne Bewertung.

Die Schulkinder lernen in Beziehung mit sich, den Menschen, der Natur und der Welt. Sie organisieren fächerübergreifende Projekte und erfahren hier einen unmittelbaren Bezug zu den Themenbereichen des Bildungsplans.

Wir verstehen Lernen als Lernen in Beziehung und auf Augenhöhe in einem Umfeld des Vertrauens. Das ermöglicht den Schülern sich zu öffnen mit ihren Ideen, Interessen und Fragen und selbst mit der Welt in Beziehung zu treten, „sich die Welt anzuverwandeln“. Wissen und Kompetenzen dienen in der Resonanzpädagogik lediglich als Werkzeuge, um selbst Beziehungen zu Inhalten herstellen zu können.

 

Tiergestützte Pädagogik

In der Draußenschule Rosengarten werden die Vorteile, die durch Mensch-Tier-Interaktionen entstehen und längst wissenschaftlich nachgewiesen sind, im Zuge der tiergestützten Pädagogik genutzt. 

Die praktische Umsetzung der tiergestützten Pädagogik in der Draußenschule Rosengarten erfolgt konkret durch den Einsatz eines Schul- und Lesehundes und durch das Halten von Kleintieren wie Hühnern auf dem Schulgelände.

Bei der tiergestützten Pädagogik mit Kleintieren können die Schüler*innen stark mit in Entscheidungen und damit auch in Verantwortung eingebunden werden. So kann die Tierart, welche eingesetzt wird, von den Kindern bestimmt werden, es können gemeinsam mit den Lernbegleitenden Informationen über die Rahmenbedingungen der Haltung der Tierart gesammelt werden und die Umsetzung gemeinsam erfolgen.